Aktuelle Neuigkeiten während meiner Reise mit dem Motorrad seit Januar 2011 bis ...

Montag, 6. August 2012

Pura Vida - Costa Rica

Nach dem zweiwöchigen Streik in Panama verkehrt endlich wieder die Autofähre von der Isla Colon Richtung Festland. Die Insel war über diesen Zeitraum vom Festland abgeschnitten was Lebensmittel und Kraftstoffversorgung anbetrifft. Sogar der Einbruch für den Tourismus hat für Unruhe gesorgt. Nach 3-stündiger Fahrt mit der Autofähre besuche ich nochmals die Feuerwehrmänner in Almirante. Ein freudiges Wiedersehen.

Über Changuinola geht es nach Sixaola zum Grenzübergang Panama/Costa Rica. Die Temperatur liegt über 30°C und die Luftfeuchtigkeit beträgt 100%. Als ich die Zollpapiere für das Moto bei der Station in Panama vorzeige stellen sich die Beamten quer und wollen mich nur gegen eine Gebühr ausreisen lassen. Die Verhandlungen erstrecken sich über mehrere Stunden. Zu guter Letzt wollen sie sogar das Moto bis zum nächsten Tag konfiszieren. Kurz bevor die Grenze schließt fahre ich ohne einen Dollar zu zahlen los und übernachte im Grenzort Sixaola. Das Moto wird auf einem abgesperrten Parkplatz von ca. 10 Kampfhunden bewacht. Hier wird vieles geschmuggelt denn das Preisgefälle ist heftig. Costa Rica wir auch die Schweiz von Zentralamerika genannt. Von Alkohol bis Elektronikartikeln wird hier alles über die Seitenarme des Flusses Sixaola verschifft. Für die Einheimischen ist es wie ein 6er im Lotto, wenn ein Packet mit mehreren Kilo Kokain angeschwemmt wird welches bei einer Kontrolle über Bord ging.

In Costa Rica erstrecken sich die Bananenplantagen über das Land so weit das Auge reicht. Bei den Verpackungsstationen am Straßenrand entdeckt man bekannte Marken wie Dole und Chiquita. Ein fast leerer Tank führt mich nach Puerto Viejo de Talamanca. Ein ehemaliges Fischerdorf an der Karibikküste umgeben von tropischer Vegetation mit traumhaften Stränden. Steige dort im Backpacker Hostel Rocking J’s am Ende der Ortschaft ab. Wer sein eigenes Zelt mitbringt, kann auf dem dortigen Zeltplatz campieren. Ansonsten sind reichlich Zelte und Hängematten vorhanden. Das Hostel ist genial gelegen. Gerade mal 10 Meter bis zum Strand und ein natürlichem Pool im Korallenriff. An der Rezeption hängt ein Schild zum Thema Aufenthalt: „Die Aufenthaltsdauer von 3 Monaten sollte nicht überschritten werden“. Am nächsten Morgen gibt es zum Frühstück Gallo Pinto. Das Nationalgericht Costa Ricas aus gebratenem Reis mit schwarzen Bohnen, Zwiebeln, Rührei und Sauerrahm. Das Essen ist so nahrhaft, dass erst am Abend wieder der Hunger kommt. Beliebtes Essen am Abend ist Hähnchen mit Patacones – die frittierten Kochbananenscheiben. An Straßenständen werden exotische Früchte wie Ananas oder Mangos zum direkten Verzehr angeboten.

Puerto Viejo ist Station für Weltenbummler, Künstler, Musiker, Surfer, Naturbegeisterte und Aussteiger. Durch den zusätzlichen karibischen Einfluss entsteht eine Stimmung, die mich jeden Tag aufs Neue fasziniert. Unweit der Ortschaft liegen die traumhaften Strände Playa Punta Uva, Playa Cocles und Playa Manzanillo. Direkt am Strand grenzt der Urwald an und je weiter man vordringt, desto mehr wirkt es wie in einem offenen Zoo. Die Nationalparks in Costa Rica haben weltweit einen guten Ruf denn sie sind ausgesprochen gut angelegt. Zusammen mit Katharina, die so wie ich auch auf der Durchreise ist, verbringe ich den Tag im Nationalpark Cahuita. Erst mit geschultem Auge entdeckt man die Tiere wie Leguane, Faultiere, Schlangen, Affen und Vögel. Unser Parkführer zeigt uns die Tierwelt und berichtet interessantes zur Heilwirkung verschiedener Pflanzenarten. Am Meisten beeindruckt haben mich der Tucan und der blaue Morphofalter. Wer sich für Froschzucht interessiert, sollte Thorsten in Hone Greek besuchen (Redfrogteam). Er züchtet auf einer Station vom aussterben bedrohte Reptilien, Amphibien und Insekten. Beispielsweise Pfeilgiftfrösche wie Allobates Talamancae.

Nach 15 Monaten ist für mich die Zeit gekommen zurück in die Heimat zu gehen. Das Moto habe ich in Puerto Viejo verkauft und bin mit Condor Airlines von San Jose über die Dominikanische Republik nach Frankfurt geflogen.

Im Folgenden eine Liste über die Verschleißeile der GS Dakar, die mich über die 45.000 km nicht enttäuscht hat:

- Verschleiß Radlager Vorderrad,
- Bremshebel durch diverse Stürze
- Spiegelhalter und Spiegel durch Stürze und Umfaller
- Scheinwerfer durch Sturz
- Druckbehälter Federbein
- Speiche Hinterrad
- Diverse Löcher im Schlauch von Vorder- und Hinterrad
- Verschleiß Bremsklötze (hinten 2x; vorne 1x)
- Verschleiß Gaszug und Kupplungszug
- Verschleiß 3x TKC80
- Verschleiß 2 Kettensätze
- Wasserpumpenwelle (Undichtigkeit der Wellendichtringe)

Tipps:
- Aufgrund der stellenweise gravierenden Höhenunterschiede kam es zu verstärkter Bildung von
  Luftblasen was einer kontinuierlichen Inspektion und Entlüftung des Bremssystems bedarf.
- Kompressor zum Aufpumpen der Reifen war äußerst hilfreich
- Ersatzzipper in guter Qualität für Reißverschlüsse mitnehmen
- Alles ausprobieren, was man normalerweise nicht machen würde. Das sind die Erfahrungen,
  die am Besten in Erinnerung bleiben
 
Moto kurz vor dem Verkauf
 
 
Hostal Rocking J's




 
The Ark - Rocking J's
 

Ron der Holztechniker


Australien cattle dogs


Die Greifschwanz Lanzenotter - eine Giftschlange aus der Familie der Vipern




 
In der Nähe von Playa Manzanillo
 
 
Pura Vida - todo es posible 




 Aktiver Vulkan in Costa Rica vom Flieger aus