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Donnerstag, 3. November 2011

81 Tage in Peru

Die auf 3400 m liegende Hauptstadt Cusco war einst während des Inka-Imperiums der "Nabel der Welt". Das Reich erstreckte sich  von der Südgrenze des heutigen Kolumbiens bis nach Zentralchile. Die bis heute erdbebensicheren Inkamauern prägen das  Stadtbild der einstigen Hauptstadt. Wir besichtigen die Ollantaytambo-Ruinen sowie die Ausgrabungsstätte Pisac und Moray  nordwestlich von Cusco und stehen vor meterhohen Steinquadern aus alten Zeiten, die in Schwerstarbeit bearbeitet und übereinander getürmt wurden.

Wir steuern gen Süden zu den Hängebrücken von Apurimac, welche komplett aus Naturfasern gefertigt sind. Sie dienten der Verbindung alter Handelsrouten. Ich stehe am gegenüberliegenden Ufer mit zitternden Knien und bin glücklich darüber, dass alle Faserstränge hielten.

Erleichtert - nach etlichen Tagen Fahrt gen Westen hin durch die Pampa über Stock und Stein - erreichen wir Antabamba. Von der Hochebene aus geht es nach Nasca welches auf gerade mal 600 m liegt. Die Sonne brennt vom Himmel. In der Küstenwüste Chauchilla südlich von Nasca liegt ein Friedhof der Nasca-Kultur (200 v.Chr. - 800 n.Chr.) mit unzähligen Mumiengräbern, die wir besichtigen. 12 freigelegte Grabkammern sind zu sehen, in denen Mumien in Tüchern gewickelt aufgebaut sind. Im Museo Arqueologico Antonini werden die für die Kultur typischen Langschädel gezeigt. Beeindruckend sind die Trophäenköpfe. Dem 
enthaupteten Schädel wird ein Loch in die Stirn geschlagen, in welchem ein Strick zur Befestigung eingetrieben wurde. Der Mund ist mit Kakteenstacheln verschlossen, um das Entweichen der Seele zu verhindern damit diese dem Besitzer keinen Schaden zufügen kann.

Die als Weltkulturerbe ausgeschriebenen Nasca-Geoglyphen bestehend aus Linien, Flächen und Figuren (25-200 m Länge) erstrecken sich über ein riesiges Gebiet. Die Wissenschaft ist sich bis heute nicht im Klaren darüber, wie die in Ihrer Dimension akkurat hergestellten Darstellungen entstanden sind. Die Einen sprechen von dem Werk Auserirdischer, die Anderen behaupten es seien die Nasca selbst zur Nutzung rituelle Prozessionspfade gewesen. Direkt an der Hauptstrasse gelegen sehen wir vom 11 m hohen Aussichtsturm Mirador de las Lineas den Baum, die Hände und die Eidechse. 

Über Palpa, Ica, Pisco geht es Richtung Norden nach Lima. Im Club Germania können wir auf dem hiesigen Parkplatz kostenfrei campieren und entspannen für ein paar Tage bis es weiter nach Caral bei Supe geht. Caral ist eine Pyramidenstadt und gilt als älteste Stadtanlage Amerikas (2627 v.Chr.). Sechs Pyramiden dienten als religiöser Kultort.

Nach langer Fahrt auf der Panamerikana an der Küste entlang wird es extrem nebelig als wir auf sandiger Piste zum Nationalpark Reserva Nacional Lomas de Lachay fahren. In den Monaten Aug.-Dez. verwandelt sich der Wüstenboden durch die Kondensation des vom Meer hereinströmenden Nebels in ein Oasenparadies voller Blumen und sattem Grün.

Nach 200 km asphaltierter Strasse über nie endenwollende Serpentinen erreichen wir die Passhöhe in Conococha auf 4100 m und vor uns ragen die Schnee u. Eisgipfel der Cordillera Blanca. Wir machen einen Abstecher zu den Ruinen von Chavin. Die Chavin -Huantar-Kultur wird auf 1000 v.Chr. - 200 v.Chr. geschätzt und der Ruinenkomplex gilt als das älteste Steinbauwerk Perus mit zahlreichen Gebäuden und untereinander vernetzten unterirdischen Gänge.

Über Huari, San Luis geht es in den Nationalpark Nacional Huascaran bis nach Yungay und wir bewundern den schneebedeckten Gipfel des Huascaran (6768 m) und des Alpamayo (5947 m) welcher zum schönsten Berg der Welt erklärt wurde. In Shupluy campieren wir für ein paar Tage und ich habe Zeit um die Wasserpumpe am Moto zu tauschen. Unterdessen beweisen Agnes und Claus Ihre Kletterkünste an den hiesigen Wänden. In Caraz biegen wir rechts ab zur Laguna Paron und sind bei Ankunft fasziniert von den  schneebedeckten Bergen, die uns umgeben (Piramide (5885 m).

Nördlich von Trujillo direkt an der pazifischen Küste bei El Brujo erkunden wir einen Zeremonialkomplex mit drei Tempelpyramiden aus der Zeit der Moche-Kultur (100 n.Chr.). Im dortigen - sehr sehenswerten Museum wird eine auf 1700 Jahre alt geschätzte Mumie einer Schamanin mit Grabbeilagen gezeigt.

Wir fahren weiter Richtung Landesinnere nach Cajamarca und Chachapoyas. Auf dem Weg dorthin kommen wir an Cuelap vorbei. Die dortige Festungsanlage der Chachapoyas wird auf das 12. Jahundert n.Chr. datiert. Im Inneren der riesigen Anlage stehen über 400 ovale bis runde Steinhäuser. Die Chachapoyas waren berüchtigt für Ihren Kampfgeist und leisteten den härtesten Widerstand gegen die Inkas. 

In ein paar Tagen lassen wir das schöne Peru hinter uns und fahren bei San Ignacio über die Grenze weiter nach Ecuador - auf zu neuen Abenteuern.

Ollantaytambo Festungsanlage nördlich von Cusco
 
 Ruinenkomplex Pisac
 
 
Moray das Landwirtschaftszentrum der Inca
 
 
Hängebrücke von Apurimac
 
 Fahrt nach Antabamba
 
 
Mumiengräber bei Chauchilla
 
 
Festessen in Chavin
 
Nationalpark Nacional Huascaran
 

Alpamayo mit 5947 m

 
Unser Freund die Vogelspinne


Laguna Paron und der Gipfel des Piramide
 
 
Nasenring der Moche-Schamanin und Opferwerkzeug
 
 
Canion del Pato mit über 35 Tunnel
 
 
Steinhaus in Cuelap und das freunliche Lama
 
 
Kochen zu viert - Schutz vor der Kälte bei Claus im Toyota
 
 
 












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