Aktuelle Neuigkeiten während meiner Reise mit dem Motorrad seit Januar 2011 bis ...

Mittwoch, 1. Februar 2012

Erfahrung Kolumbien


auf der Suche nach einem Platz fuer die kommende Nacht fahren wir rechts ab Richtung Seeufer des Lago Cocha. Mit Sarah und Steve, die uns mit Ihrem Toyota Bus fuer ein paar Tage begleiten sind wir mittlerweile ein 4er Konvoi. Einen einheimischen Motorradfahrer fragen wir nach einem ruhigen und abgeschiedenen Platz fuer die Nacht. Es beginnt bereits zu daemmern und eine schwarze Gewitterfront ueber dem See ist kurz davor auszubrechen. Es kann jeden Moment anfangen zu regnen - ein Zustand wie bereits die letzten 1,5 Monate. Der Moppedfahrer sagt wir sollen Ihm folgen. Er kenne einen guten Platz am Seeufer. Nach ettlichen Kilometern fahren wir endlich rechts ab Richtung Seeufer. Traue meinen Augen nicht, was ich da sehe. Aus dem Dickicht erscheint ein Typ mit Militaerbekleidung, den Finger am Abzug seiner Schnellfeuerwaffe und versperrt uns den Weg. Der Einheimische versucht die Situation zu klaeren. Es sind mittlerweile ein Dutzend Soldaten und es werden immer mehr. Pruefende Blicke kommen von allen Seiten. Es heisst "pasar - pasar". Der Kommandierende der Truppe stellt sich vor und wir werden mit Fragen bombadiert. Es sind junge Burschen im Durchschnitt 20 Jahre alt und bewaffnet bis an die Zaehne. Wir duerfen bleiben und die Nacht campieren. Es ist Militaer, welches die Gegend sichert und Praesenz zeigt.  Fuer uns sind es die "Guten". Der erste Kontakt mit dem Militaer in Kolumbien. Sie sind im ganzen Land verstreut und wir treffen sie hauptsaechlich in Gegenden abseits der Zivilisation. Wir bleiben fuer die Nacht sind aber fest entschlossen am darauffolgenden Morgen wieder aufzubrechen.

Die Grenze in Tulcan von Ecuador nach Kolumbien ist bis aufs Kleinste durchorganisiert. Es ist fast so, als wuerde man nach USA einreisen. Verpflichtender Fingerabdruck und die Fahrgestellnummer wird mit Farbstreifen auf Klebefilm gepaust. Nach 15 Minuten habe ich meine Papiere auf der Hand.
Ueber Pasto, Popayan geht es nach San Agustin zu den Ausgrabungsstaedten der Tierradentro-Kultur. Hunderte aus Stein behauene Figuren wurden geborgen. Die Meisten dieser  Statuen gehörten zu Grabbeigaben und nehmen Bezug auf Begräbnisriten, der spirituellen Macht der Toten und der übersinnlichen Welt.

Ein absolutes Highlight ist die Salzkathedrale von Zipaquira in der Naehe von Bogaota. Genial, was hier von Kuenstlern sowie Arbeitern der Salzmine geschaffen wurde. In jeweils 14 ehemaligen, miteinander verbundenen Stollen in 100 Meter Tiefe sind Gebetsraeume entlang eines Kreuzganges  aufgebaut. Meterhohe Kreuze aus Salz werden mit unterschiedlichen Farben beleuchtet.

Wir verabschieden uns von Agnes und Claus auf baldiges Wiedersehen in Cartagena. Fuer die Route nach Medellin meiden wir die Panamerikana und fahren kleine Strassen die stellenweise noch im Ausbau sind. Schlammige Pisten aufgeweicht vom vielen Regen, komplette Berghaenge rutschen abwaerts und verschuetten die Strassen und Wege. Wir kommen nur langsam vorwaerts.

In Medellin begruesst uns die Sonne. Endlich haben wir das schlechte Wetter hinter uns gelassen. Der Regen bleibt ueber die naechsten Wochen aus. Im Pitstop Hostal treffen wir Sabine und Frank. Unsere Motos gehen zur Reperatur und wir warten auf Ersatzteile. Africa Motos (www.africamotos.com) ist ein excellenter Laden - speziallisiert auf groessere Maschinen mit ettlichen Ersatzteilen und guten Mechanikern. Sabine begleitet uns noch bis Turbo und ab dort zieht sie alleine Weiter auf der Suche nach einer Alternativroute mit Ihrem Moto nach Panama. Ich beschliesse kurzfristig einen Motosegler (Wildcard) von Cartagena nach Puerto Bello zu nehmen. Agnes und Claus sind mit von der Partie. Kapitaen John bringt uns und die Motos innerhalb von ca. 50 Stunden trotz starkem Seegang und defektem Autopilot sicher nach Puerto Bello. Wuerde jederzeit wieder mit Ihm fahren. Claus bleibt in Cartagena zurueck denn er setzt seine Reise in Neuseeland fort. Nach 7 Monaten gemeinsamen Reisens ist er ein guter Freund geworden, auf den ich mich immer verlassen konnte. Komme was wolle.

Die Geruechte von anderen Reisenden, dass Kolumbien das Land mit den nettesten Menschen ist haben sich bewahrheitet. Es wird mir immer in guter Erinnerung bleiben.


Sarah und Steve, die eine Zeitlang mit uns unterwegs sind

 Militaer am Lago Cocha


Skulpturen der Tierradentro-Kultur



Wunder der Natur


Schlammpisten und Erdrutsche auf abgelegenen Strecken


Motoverladung auf die Wildcard und nach Puerto Bello




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